Farbpsychologie als Grundlage
1666 entdeckte Isaac Newton, dass sich reines, weißes Licht in alle sichtbaren Farben aufspaltet, wenn es durch ein Prisma fließt. Ebenso fand er heraus, dass jede Farbe aus einer einzigen Wellenlänge besteht und nicht weiter in andere Farben zerlegt werden kann. Weitere Experimente zeigten, dass sich Licht zu anderen Farben kombinieren lässt. So erzeugt beispielsweise rotes Licht, gemischt mit gelbem Licht, einen Orange-Ton. Einige Farben, wie Grün und Magenta, heben sich beim Mischen gegenseitig auf und führen zu einem weißen Licht.
Obwohl sich das Gebiet der Farbpsychologie als scheinbar gut entwickelt darstellt, zählt es zu den Feldern, in denen bisher nur wenige theoretische sowie empirische Arbeiten veröffentlicht wurden. Die geleistete Arbeit wurde hauptsächlich von praktischen Aspekten und nicht von wissenschaftlicher Strenge angetrieben. Doch auch ohne den akademischen Hintergrund haben Forscher und Experten einige wichtige Entdeckungen und Beobachtungen über die Psychologie der Farbe und die Auswirkungen auf Stimmungen, Gefühle und Verhaltensweisen gemacht.
Für Arbeitsfelder im Marketing, im Design und in der Kunst sind diese ebenso wichtig wie die subjektive Wahrnehmung eines Farbenspiels. Gefühle für Farbe sind oft sehr persönlich und wurzeln in der eigenen Erfahrung oder Kultur. Während beispielsweise die Farbe Weiß in vielen westlichen Ländern für Reinheit und Unschuld steht, gilt sie in vielen östlichen Ländern als Symbol der Trauer. Entsprechend werden Farben auch verstanden und nachhaltig interpretiert.
Die Auswirkungen von Farbe, Kontrast und Licht
Warum ist die Farbe so eine starke Kraft in unserem Leben? Welche Auswirkungen kann sie aufunseren Körper und Geist haben?
Während die Farbwahrnehmung etwas Subjektives ist, gibt es einige Farbeffekte, die eine universelle Bedeutung haben. Farben im roten Bereich des Farbspektrums sind als warme Farben bekannt. Sie umfassen Rot, Orange und Gelb. Diese warmen Farben wecken Emotionen, die von Wärme- und Komfortgefühlen bis hin zu Gefühlen von Wut und Feindseligkeit reichen.
Farben auf der blauen Seite des Spektrums sind als kühle Farben bekannt und umfassen Blau, Lila und Grün. Diese Farben werden oft als ruhig beschrieben, können aber auch Gefühle von Traurigkeit oder Gleichgültigkeit hervorrufen.
Verschiedene Untersuchungen zu diesen Themen haben gezeigt, dass Farbe allein keine emotionale Reaktion1 hervorruft. Stattdessen ist es eine Kombination aus Farbe, Farbintensität und Licht, die von Personen interpretiert wird und Emotionen auslöst. So kann beispielsweise ein blauer Raum zunächst ein Gefühl der Ruhe hervorrufen und dennoch lässt die Wirkung innerhalb eines geringen Zeitfensters nach.